Public Private Partnership-Projekte im Infrastruktursektor
Australien "Vorreiter" bei privater Beteiligung
Das Public-Private-Partnership (PPP) Modell ist in Australien in den späten 1980er Jahren entstanden mit dem Ziel, strategische Allianzen zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor zu bilden. Aufgrund der Kapitalknappheit des öffentlichen Sektors und mangelnder Unterhaltsexpertise wurden der Entwurf, die Planung, die Finanzierung, der Bau und der Unterhalt von Infrastrukturprojekten, die traditionellerweise in den Aufgabenbereich der öffentlichen Hand gefallen wären, dem privaten Sektor übertragen. Im Gegenzug erhält der private Sektor Zahlungen über eine vordefinierte Konzeptionsperiode.
PPP-Projekte sind in Australien inzwischen auf fast allen Regierungsstufen, in fast allen Staaten und Territorien zu finden. In der öffentlichen Meinung hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass durch die private Beteiligung zum einen gewisse Risiken auf den privaten Sektor übertragen werden können. Zum anderen besteht aber auch zu Beginn eines Projektes bereits Gewissheit über die Gesamtkosten. Die Projekte werden pünktlich und bedarfsgerecht fertiggestellt, so dass sich die Regierung auf andere Aufgaben konzentrieren kann.
Aktuelle Zahlen belegen die Vorteile von PPP-Projekten: Soziale Infrastrukturprojekte, die von der öffentlichen Hand bereitgestellt werden, sind im Schnitt nicht nur ab 14,8 % teurer als geplant gewesen – die Zeit bis zur Fertigstellung ist gleichzeitig um durchschnittlich 23,5 % überschritten worden. Bei PPP-Projekten hingegen lässt sich feststellen, dass die Gesamtkosten durchschnittlich lediglich 1,2 % über den veranschlagten Kosten lagen und die Projekte meist schneller als geplant – im Schnitt 3,4 % schneller fertiggestellt werden konnten.