13. Dezember 2016

Alternative Anlagen gesucht

Niedrigzinsumfeld als Herausforderung

Institutionelle Investoren werden sich auch in den kommenden Jahren mit einer Art Anlagenotstand konfrontiert sehen. Eine steigende Anzahl Investmentmanager sucht die Lösung abseits von Aktien- oder Rentenmärkte. Positive Erfahrungen bei Pensionskassen, Rentenversicherern oder Assekuranzunternehmen sorgen dafür, dass sich dieser Trend verstärk, den ca. ein Drittel befürchten ihre Rendite-Ziele in drei bis fünf Jahren zu verfehlen – das geht aus dem „Global Private Equity Barometer“ von Coller Capital hervor. Nicht alle „Alternatives“ profitieren von diesem Trend gleichermaßen: Während Infrastrukturfonds, Immobilien und Private Equity mit Zuflüssen rechnen können, wollen Profi-Investoren ihre Engagements bei Hedgefonds reduzieren. Bei den Hedgefonds bemängeln Vermögensverwalter vor allem die relativ schwache Performance sowie die Gebührenstruktur. Laut dem Informationsdienst HFRI erzielten Hedgefonds dieses Jahr weltweit nur eine durchschnittliche Verzinsung des eingesetzten Kapitals von rund 1,8 % –  zu wenig, um den Renditeanspruch der Investoren zu erfüllen, die sich von Beteiligungskapital deutlich mehr erwarten.

„Drei Viertel der Investoren rechnen damit, dass sie langfristig mit ihrem Private-Equity-Portfolio 11 % Rendite oder mehr erzielen“, sagt Michael Schad, Partner bei Coller Capital. Dagegen wollen 40 % der institutionellen Investoren mehr Mittel für Private Equity zur Verfügung stellen. Allerdings berichtet der Branchendienst Palico, dass die US-Pensionseinrichtung Calpers – die einen der größten Vorsorgetöpfe weltweit verwaltet – direkte Investments in Unternehmen in Erwägung zieht. Wenn dies Nachahmer findet, könnten die klassischen Private-Equity-Fonds darunter leiden. Trotz der Jagd nach Rendite gewinnen zudem soziale und ökologische Kriterien bei den Investments zunehmend an Bedeutung.