25. Februar 2021

Initiativen für Afrikas Infrastruktur

Aktuelle Marktentwicklungen Afrika

Verschiedene Initiativen supranationaler Organisationen haben das Ziel, die Infrastrukturdefizite auf dem afrikanischen Kontinent nachhaltig zu verbessern und internationale Investments zu ermöglichen.

Eine funktionierende Infrastruktur ist das Rückgrat moderner Volkswirtschaften. Der Bedarf an privatem Kapital für neue Infrastrukturinvestitionen und/oder Reparaturmaßnahmen für bestehende Infrastruktur wächst ständig, da die Regierungen in vielen Ländern die erforderlichen Ausgaben nicht mehr mit Steuereinnahmen decken können.

Infrastruktureinrichtungen wie z. B. funktionierende Straßennetze, Autobahnen, Flughäfen, Krankenhäuser oder Wasser- und Stromversorgung sind die Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand einer Gesellschaft. Dies gilt generell für alle Regionen weltweit, aber insbesondere auch für den afrikanischen Kontinent, der hier derzeit das größte Potential aufweist. Ein aktueller Bericht des Programme for Infrastructure Development in Africa („PIDA“), berichtet aktuell von Infrastrukturprojekten, die in Afrika erfolgreich implementiert werden sollen, um den kontinentalen Handel innerhalb Afrikas weiter zu intensivieren und damit den Wachstumspfad vieler afrikanischer Regionen zu festigen.

Das Programm zur Entwicklung der Infrastruktur in Afrika (PIDA) ist eine Initiative der Kommission der Afrikanischen Union in Partnerschaft mit der Entwicklungsagentur der Afrikanischen Union (AUDA-NEPAD), der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) und der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Afrika (UNECA). Dieses kontinentale Programm soll das Infrastrukturdefizit in den Bereichen Transport, Energie, IKT und grenzüberschreitende Wasserversorgung beheben. PIDA bietet einen gemeinsamen kontinentalen strategischen Rahmen und einen Plan für die Vernetzung und Integration Afrikas, um die wirtschaftliche und soziale Transformation voranzutreiben, das Wachstum anzukurbeln und Arbeitsplätze zu schaffen und Afrika als modernen, wettbewerbsfähigen und lebendigen Kontinent neu zu positionieren.

Die PIDA definiert in ihrem aktuellen Bericht Infrastrukturmaßnahmen als den fundamentalen Katalysator für die Entwicklung der regionalen Wirtschaft und die Verbindung der einzelnen afrikanischen Staaten zueinander. Der weltweit zu beobachtende Trend der Urbanisierung und einer stark wachsenden Bevölkerung trifft insbesondere für Afrika zu und stellt daher besondere Herausforderungen an den Kontinent. So weist die Infrastruktur nahezu aller afrikanischen Länder große Defizite auf, das gilt insbesondere für die Grundversorgung der Bevölkerung mit sauberem Wasser, Energie und Transportmöglichkeiten.

Afrikas Infrastrukturentwicklung erfordert Investitionen in der Größenordnung zwischen 100 und 150 Mrd. USD jährlich. So schätzt die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) mit einem jährlichen Investitionsbedarf von 108 Mio. USD. Um langfristig internationale Investoren für Infrastrukturmaßnahmen für den afrikanischen Markt zu interessieren, muss sich jedoch sowohl die Governance und die Verlässlichkeit der jeweiligen Regierungen und die entsprechende Professionalität bei der langfristigen Bereitstellung und Pflege der Infrastruktur verbessern. PIDA hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Situation für Infrastrukturinvestitionen auf dem Kontinent zu verbessern und so langfristig für einen nachhaltigen Wandel in der afrikanischen Politik und Gesellschaft beizutragen.

Investitionsmöglichkeiten für institutionelle Investoren im Bereich der Infrastruktur in Afrika bestehen bereits seit vielen Jahren, hier insbesondere im Energiesektor. Korruption, Pandemien, volatile Währungen und wenig verlässliche politische Akteure verhinderten jedoch entsprechende Engagements in den meisten Staaten Afrikas. Die Aktivitäten der PIDA könnten in der Zukunft eine vielversprechende Initiative sein, die Situation in vielen Ländern der Region mittelfristig zu verändern und somit für internationale Investoren interessant zu werden.