Boston: Die Transformation zur Biotech-Hauptstadt
Life-Science-Campus „Boynton Yards”
Die Region um Boston hat sich in den letzten Jahren als eines der weltweit wichtigsten Zentren der Biotechnologie etabliert und gilt mittlerweile als zweite US-Hightech-Metropole neben dem Silicon Valley. Der Erfolg der Region im Bereich Pharmazie und Biotechnologie dient als Vorbild für andere Regionen mit ähnlichen Ambitionen, wie ein jüngst veröffentlichter Artikel bestätigt.
Laut dem Handelsblatt profitiert Boston insbesondere durch die Cluster-Bildung, d.h. die enge Zusammenarbeit von Universitäten, Kliniken, Start-ups und Investoren. Entscheidenden Einfluss hat dabei ebenso die Kooperation von Forschungseinrichtungen wie dem MIT und Harvard mit Risikokapitalgebern. Diese Vernetzung ermöglicht es Biotech-Unternehmen ihre Entwicklungen zu beschleunigen.
Ein weiterer Erfolgsfaktor Bostons ist die gezielte politische Förderung, die bereits in den 1980er-Jahren begann und unter anderem die Gründung des Massachusetts Biotechnology Council (MassBio) umfasste. Diese Institution koordiniert bis heute die Entwicklung der Biotech-Branche in der Region und fördert eine forschungsfreundliche Regulierung. Auch die im Jahr 2008 gestartete „Life Sciences“-Initiative trug zum Wachstum bei, indem sie Unternehmen Steueranreize, Ausbildungszuschüsse und Forschungsfinanzierungen bot.
Die hohe Dichte an renommierten Universitäten und Forschungskrankenhäusern ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Boston und seine Nachbarstadt Cambridge sind die Heimat von MIT, Harvard und der Boston University sowie sieben der zehn größten Forschungskrankenhäuser der USA. Diese akademische Exzellenz zieht zahlreiche Talente und Unternehmen in die Region. Die internationale Vernetzung und die hohe Lebensqualität Bostons tragen ebenfalls zum Erfolg bei. Analyst Kazi Helal hebt hervor, dass Boston eine Stadt mit hoher Lebensqualität sei, die Unternehmen Innovation und Wohlstand ermögliche. „New York ist sehr überfüllt und dicht besiedelt. Boston hingegen ist ruhig und sauber. Außerdem gibt es viele Cafés, oft direkt neben den Universitäten, wo die wichtigsten Deals eingetütet werden,“ so Helal.
Life-Science-Immobilien spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg Bostons als Biotech-Hub. Diese alternative Anlageklasse, zu der Labor- und Forschungseinrichtungen zählen, hat sich aufgrund der steigenden Forschungsaktivitäten im Bereich Impfstoffe und Arzneimittel als attraktive Investitionsmöglichkeit für institutionelle Investoren etabliert. Laut Bloomberg entfielen im Jahr 2023 rund 66 Prozent aller Risikokapitalinvestitionen im Life-Science-Sektor auf die führenden Life-Science-Cluster Boston, San Francisco und San Diego.
Die DEUTSCHE FINANCE GROUP investiert seit Herbst 2019 gemeinsam mit institutionellen Investoren und Privatanlegern in den Life-Science-Campus „Boynton Yards“, ein mehrphasiges Entwicklungsprojekt in Somerville/Boston, rund 1,3 km von den Stadtteilen Kendall Square und Harvard Square in Cambridge entfernt, die weltweit als das Zentrum für Biotech- und Pharmaforschung gelten. Die Universitäten Harvard, MIT und Tufts sind zudem weniger als 5 km entfernt. Boynton Yards ist das erste Bauvorhaben, das im Rahmen des SomerVision 2040 Gesamtplans der Stadt Somerville nach der neuen Flächennutzungsverordnung genehmigt wurde. Unter Beteiligung der Anwohner wurde die Zukunft eines sieben Hektar großen Geländes mit Gewerbe-, Wohn- und Einzelhandelsflächen, öffentlichen Grünflächen sowie kreativen Flächen geplant. Das Areal soll in ein neues und pulsierendes Stadtviertel verwandelt werden, in dem man künftig arbeiten und leben kann. In den nächsten 15 Jahren sollen über 950 Wohnungen und ca. 120.000 m² an Gewerbe- und Hotelflächen realisiert werden. Mit der Etablierung eines wichtigen Standorts für die Ansiedlung der Biowissenschaften wird Boynton Yards Innovation, Wohlstand und Lebensraum schaffen. Der Life-Science-Campus Boynton Yards hat Potenzial für rund 6.000 dauerhafte Arbeitsplätze in der Stadt Somerville und wird sie neben Cambridge zu einem der wichtigsten Zentren für Life Sciences in der Region machen.