2. Dezember 2024

Boston: Führender Life-Science-Standort laut globalem Index

Life-Science-Märkte

Eine aktuelle Analyse des internationalen Immobilienberaters Savills zeigt, dass Boston den ersten Platz im globalen Ranking der 30 bedeutendsten Life-Science-Märkte einnimmt. In der zweiten Ausgabe der Publikationsreihe „Global Occupier Markets Spotlight“ analysiert Savills die bedeutendsten Standorte der Branche, darunter etablierte Märkte wie San Francisco und das britische „Goldene Dreieck“ aus London, Cambridge und Oxford. Diese Standorte zeichnen sich durch starke Talentpools, hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) und stabile Finanzierungsgrundlagen aus.

Wachstumsmärkte und strategische Standortwahl

Europa ist mit 12 der 30 Spitzenplätze im Savills Life-Sciences-Marktes stark vertreten, wobei Städte in Großbritannien, den nordischen Ländern, der Schweiz, Deutschland, Irland, Frankreich und Spanien ein wachstumsfreundliches Umfeld bieten. Neben den etablierten Top-Standorten identifiziert Savills auch aufstrebende Märkte, die durch staatliche Unterstützung und lokale Kooperationen an Bedeutung gewinnen. Dazu zählen in den USA Städte wie Houston, Atlanta und Tampa sowie in Europa das niederländische Randstad-Cluster (Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht), Leuven in Belgien, Warschau in Polen, Mailand in Italien sowie Edinburgh und Glasgow in Schottland.

Deutschland als Schlüsselstandort im Life-Science-Sektor

Deutschland nimmt eine zentrale Rolle im europäischen Life-Science-Markt ein und überzeugt durch seine starke Forschungs- und Innovationslandschaft. Besonders hervorzuheben sind etablierte Cluster wie das Rhein-Main-Gebiet, München und Berlin, die durch enge Kooperationen zwischen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen ein ideales Umfeld für die Entwicklung und Vermarktung neuer Technologien bieten.

Aktuelle Zahlen des Bundesforschungsministeriums, die dem Handelsblatt vorliegen, zeigen, dass deutsche Unternehmen im Jahr 2023 insgesamt 88,7 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung (F&E) in den eigenen Betrieben investiert haben – ein Anstieg von 8,4 % im Vergleich zu 2022. Hinzu kommen Forschungsaufträge an externe Partner im Umfang von knapp 32 Milliarden Euro. Neben der Automobil- sowie der Informations- und Kommunikationsbranche ist auch in der Life-Science-Branche der Bedarf an forschenden Mitarbeitern gestiegen: Im Jahr 2023 waren insgesamt 533.260 Beschäftigte im F&E-Bereich tätig.

Die hohe Investitionsbereitschaft in Forschung und Entwicklung, kombiniert mit staatlicher Unterstützung und einer hervorragenden Infrastruktur, macht Deutschland zu einem attraktiven Standort für nationale und internationale Unternehmen der Branche. Mit wachsendem Fokus auf Biotechnologie, Medizintechnik und pharmazeutische Innovationen festigt Deutschland seine Position als einer der führenden Life-Science-Märkte in Europa.

Moderne Arbeitskonzepte für die Zukunft

Führende Unternehmen der Branche investieren verstärkt in moderne Arbeitsumgebungen, die auf die Förderung von Zusammenarbeit und Produktivität ausgerichtet sind. Rund 15 % der Büro- und Laborflächen werden im Durchschnitt für Kollaborationsbereiche genutzt. Zudem gewinnen technologische Lösungen wie PropTech an Bedeutung, um die Effizienz und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu unterstützen.

Quellen:

Savills Germany. (2024) Global Occupier Markets – Spotlight On The Life Sciences Sector 

Barbara Gillmann. (2024), Forschung und Entwicklung. Deutsche Unternehmen investieren so viel wie nie. Handelsblatt