2. März 2020

DEUTSCHLAND – LAND DER MIETER

In keinem Land sonst in Europa gibt es so wenig Eigentümer von Immobilien, wie in Deutschland

Generell machen die eigenen vier Wände den größten Teil des Vermögens der Europäischen Bürger aus. Bisherige Studien haben jedoch gezeigt, dass der Anteil pro Land erheblich variiert. In der Slowakei wohnen 90 Prozent der Haushalte in den eigenen vier Wänden. In Spanien sind es immerhin noch 83 Prozent und in Polen 81 Prozent. Der EU-Durchschnitt liegt bei 71 Prozent.

Dazu im Vergleich ist Deutschland ein Land der Mieter mit nur einer Quote von 46 Prozent beim Immobilienbesitz. Und das hat enorme Auswirkungen. Ein deutscher Haushalt mit Eigenheim kommt im Schnitt auf 216.000 Euro Vermögen, bei den Mietern sind es nur 10.300 Euro. Ein riesen Unterschied.

Das selbst genutzte Wohneigentum gilt in fast allen europäischen Ländern als Normalfall. Deutschland ist europaweit die große Ausnahme. Trotz historisch niedriger Zinsen verharrt die Eigentumsquote bei Immobilien auf dem Niveau der Jahrtausendwende und sinkt sogar bei Haushaltsgruppen zwischen 25 und 40 Jahren, die typischerweise erstmals Immobilienvermögen aufbauen.

Hinzukommt, dass der Wohnungsbau in Deutschland in den letzten Jahren stark forciert wurde. Im Jahr 2016 sind hierzulande 3,9 neue Wohnungen je 1.000 Einwohner entstanden. Spitzenreiter in der EU ist Frankreich mit 6,8 Wohnungen und Schlusslicht Portugal mit 0,6 Wohnungen je 1.000 Einwohner. Ebenso bei den Bauvorhaben liegt Deutschland mit 4,6 Projekten je 1.000 Einwohner im oberen Mittelfeld – Österreich führt mit 7,6 Bauvorhaben.

Europa komplett betrachtet, verfügt Deutschland mit 42,2 Millionen Wohnungen über den größten Wohnungsbestand und dennoch gleichzeitig über die meisten Mieter, anstatt Eigentümer.

Quelle: Eigene Recherche